Der Zitate-Thread
Moderatoren: Bulletrider, Kopremesis
Aus dem Artikel "Das Ganze ist das Warme" von Kurt Darsow, Literaturen 7/8 2007, Seite 25ff:
"Sie [die Aufgabe der Verringergerung von CO2-Emissionen] stellt vielmehr eine industrielle Leitkultur infrage, die sich überall auf dem Erball durchgesetzt hat. Erst durch diese globale Gleichschaltungentfaltet der Klimawandel seine ganze Dynamik. Er ist die stoffliche Kehrseite des zum Weltmodell gewordenen fosilen Kapitalismus. Die riesigen Containerschiffe, die derzeit die Meere durchpflügen, die nomadisierenden Massen zu Lande und in der Luft, die erdumspannenden Datenströme, all das sind ja keine Elemente der weltweiten Verständigung. Sie bringen die Menschen nicht aus freiem Entschluß zusammen, sondern bilden nur ihren kleinsten gemeinsamen Nenner: Was den einen ihr Sweatshop, ist den anderen ihr Discounter."
Gleicher Artikel:
"Wie eine Welt aussehen würde, die ihren Energiebedarf drastisch reduziert, mag sich kaum noch jemand vorstellen. Daß Solarstrom das Energieaufkommen von Kohle, Öl und Gas nicht kompensieren kann, erscheint als Nachteil. Einschränkungen werden als dumpfe Bedrohung und nicht als Chance begriffen. Aber warum sollte die Nacht eigentlich nicht wieder zur Nacht werden? Ist grenzenlose Mobilität ein Lebensbedürfnis?"
Der Mann hat völlig recht. Ich empfehle den kompletten Artikel zur Lektüre, der bringt einen echt zum Nachdenken.
"Sie [die Aufgabe der Verringergerung von CO2-Emissionen] stellt vielmehr eine industrielle Leitkultur infrage, die sich überall auf dem Erball durchgesetzt hat. Erst durch diese globale Gleichschaltungentfaltet der Klimawandel seine ganze Dynamik. Er ist die stoffliche Kehrseite des zum Weltmodell gewordenen fosilen Kapitalismus. Die riesigen Containerschiffe, die derzeit die Meere durchpflügen, die nomadisierenden Massen zu Lande und in der Luft, die erdumspannenden Datenströme, all das sind ja keine Elemente der weltweiten Verständigung. Sie bringen die Menschen nicht aus freiem Entschluß zusammen, sondern bilden nur ihren kleinsten gemeinsamen Nenner: Was den einen ihr Sweatshop, ist den anderen ihr Discounter."
Gleicher Artikel:
"Wie eine Welt aussehen würde, die ihren Energiebedarf drastisch reduziert, mag sich kaum noch jemand vorstellen. Daß Solarstrom das Energieaufkommen von Kohle, Öl und Gas nicht kompensieren kann, erscheint als Nachteil. Einschränkungen werden als dumpfe Bedrohung und nicht als Chance begriffen. Aber warum sollte die Nacht eigentlich nicht wieder zur Nacht werden? Ist grenzenlose Mobilität ein Lebensbedürfnis?"
Der Mann hat völlig recht. Ich empfehle den kompletten Artikel zur Lektüre, der bringt einen echt zum Nachdenken.
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Aus "Blühende Landschaften"Das war ganz kurz nach dem Mauerfall, als überall in Westdeutschland und Westberlin die
Trabis gelyncht wurden, manchmal mitsamt der Leute, die bei ihrem ersten Westbesuch
übermüdet und mittellos kurzerhand in ihren Autos übernachteten. [...]
Aus dem niedlichen Plasteauto war binnen weniger Wochen ein Stinktier geworden, mit dem
alle Giftmüllexporte auf vier Rädern aus dem Osten zurückzukehren schienen. Geruchs-
empflindliche Bürgerinitiativen baten, mit dem Zweitakter nicht durch ihre gekehrten Innen-
städte zu tuckern.
Manchmal kamen westdeutsche Abiturienten und heuchelten Begeisterung für dieses Auto,
das sie garnicht richtig fahren konnten - mit Lenkradschaltung und Zwischengas und so. Sie
wollten miese Späße damit verantstalten, mutmaßte ich, und hätte ihnen am liebsten die
versteckten Benzinhähne unter dem Amaturenbrett zugedreht, damit sie schon an der
nächsten Kreuzung damit liegen bleiben und von einem Opel Kadett D mit defekten Bremsen
gerammt werden. Denn dieses Auto und seine massenhafte Verbreitung im Osten war nun
für mich widerum das größte Ärgernis der ganzen Wende. [...]
Das muss man sich mal vorstellen: die Leute hatten gegen ein schwerst bewaffnetes Regime
gewonnen, sie hätten Sekt verdient gehabt, wenn auch vielleicht erst mal nur Aldi-Sekt, und
was machen sie: Sie greifen zielsicher zum abgestandensten Selterswasser, das überhaupt
zu haben ist und lassen sich dabei meistens auch noch über den Tisch ziehen.
Kadett! Was sind das für Menschen, die im Augenblick ihres größten Triumphes schon
wieder von militärischer Unterordnung träumen und sich Autos zulegen, die das Kleine,
Zurückgestufte und Streberhafte schon im Namen führen?
Höchstwahrscheinlich sehr erbärmliche Menschen, fand G. Und G. fand es auch unehren-,
wenn nicht sogar mädchenhaft, länger als 17 Sekunden zu brauchen, um einen Opel Kadett
D aufzubrechen, zu starten und genüsslich unter dem Fenster des Eigners gegen die Haus-
wand zu lenken. Als Strafe.
Aus "B.A.f.H. - Bastard Assistant from Hell""Hier finden Sie ALLES! ALLES ist schon einmal da gewesen! WIR sind vorbereitet!
Denken Sie nur an Sodom und Gomorrha... die Städte, die wegen ihrer Sündhaftigkeit
ausradiert wurden - [...] oder die Sintflut! Denken Sie doch einmal an die Sintflut!" [...]
"Was ist damit?"
"Äh... die Sintflut oder Sündflut, 1. Buch Mose 6-8, da sehen Sie doch, was wir jederzeit
wieder gegenwärtig sein müssen, wenn wir weiter so gottlos leben wie bisher..."
Inzwischen ist es halb zwölf, Zeit für's Mittagessen, und die Burschen gehen mir
allmählich auf den Geist.
"Erstens", sage ich, "kommt 'Sintflut' nicht von 'Sündflut', sondern von 'Sinvluot', was
auf althochdeutsch einfach 'große Flut' bedeutet. [...] Und viertens gehe ich jetzt zum
Mittagessen. Aber vorher verrate ich ihnen noch etwas, womit Sie ihr nächstes Opfer
beeindrucken können. Schlagen Sie mal die Offenbarung Johannes 8, 10-11 auf und
lesen Sie vor!"
Der Jüngere gehorcht tatsächlich:
"Und der dritte Engel blies seine Posaune; da fiel ein großer Stern vom Himmel, der
brannte wie eine Fackel und fiel auf den dritten Teil der Ströme und der Quellen. Und
der Name des Sterns ist Wermut. Und der dritte Teil des Wassers wurde bitter, und viele
Menschen starben von dem Wasser, weil es so bitter geworden war."
Die beiden ZJs starren mich erwartungsvoll an.
"Wissen Sie was 'Wermut' auf russisch heisst? Tschernobyl!" sage ich und gehe runter
in die Cafeteria.
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Sehe ich ganz genauso! Ich selbst gönne mir immerhin den luxus der "nicht-Erreichbarkeit" dadurch, dass ich kein Handy besitze (nur ein aufgedrängt, geschenktes was in einer Schublade verrottet).nemesis hat geschrieben:".. Einschränkungen werden als dumpfe Bedrohung und nicht als Chance begriffen. Aber warum sollte die Nacht eigentlich nicht wieder zur Nacht werden? Ist grenzenlose Mobilität ein Lebensbedürfnis?"
Und nach unserer Wohnzimmerenovierung haben wir - weil die alte Lampe nicht zum neuen Stil passte - nur noch eine kleine Schreibtischlampe und sonst nur viele Kerzen. So bemerkt man zumindest, dass der Abend kommt. Gut - würde man auch bei ausgeschaltetem elektr. Licht, aber egal - ich denke, ihr wisst, wie ich das meine.
Es ist einfach alles viel zu sehr im überfluss vorhanden und der Großteil der menschen hat einfach das Gefühl der Wertschätzung für so vieles verloren. Man braucht nicht viel zum leben - man denkt es nur...
Mein Lieblingszitate:
"Zwei Dinge sind unendlich: Das Universum und die menschliche Dummheit. Beim Universum bin ich mir aber noch nicht ganz sicher."
- mit Abstand mein Lieblingszitat!!!!
"Ich bin nicht sicher, mit welchen Waffen der dritte Weltkrieg ausgetragen wird, aber im vierten werden die Menschen mit Stöcken und Steinen kämpfen."
und was von Nietzsche:
"Die Massen sind nur zu betrachten einmal
1. als verschwimmende Copien der großen Männer, auf schlechtem Papier und mit abgenutzten Platten
2. als Widerstand gegen die Großen
3. als Werkzeug der Großen.
Im Übrigen hole sie der Teufel!"
Churchill ist auch immer wieder ein garant für sehr treffende Zitate, die mir gefallen:
"Die Kunst ist, einmal mehr aufzustehen, als man umgeworfen wird."
"Die Menschheit ist zu weit vorwärts gegangen, um sich zurückzuwenden und bewegt sich zu rasch, um anzuhalten."
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keine AHnung, von wem folgendes Zitat ursprünglich ist (u.a. hats Mike "unlustig" Krüger auch verwendet ).
Ich finds sehr genial:
"ist das Kunst oder kann das weg?
trifft auf viele Sachen zu, die man gerne "moderne Kunst" oder "Installationen" nennt und bei denen sich mir jeglicher Sinn nicht erschließt
Ich finds sehr genial:
"ist das Kunst oder kann das weg?
trifft auf viele Sachen zu, die man gerne "moderne Kunst" oder "Installationen" nennt und bei denen sich mir jeglicher Sinn nicht erschließt