Centauri Alliance - Review

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Centauri Alliance - Review

Beitrag von Rider »

Review von Nemesis (2008)

Fragt man einen alten RPG-Hasen, welche Spiele Michael Cranford entwickelt hat, wird man meist nur hören "Bard´s Tale". Daß es da noch einige andere gibt, ist kaum bekannt, was sehr schade ist, wenn man sich die Qualität von bspw. "Centauri Alliance" anschaut.Natürlich ist dieses Spiel ein Rollenspiel, allerdings nicht im Fantasygenre, sondern SciFi.


Gewisse Ähnlichkeiten zu "Bard´s Tale" lassen sich aber nicht abstreiten: man spielt mit einer mehrköpfigen Party in einer 3D-Perspektive. Storymäßig hat man sich hier kein Bein ausgerissen, im 23. Jahrhundert herrscht Krieg in der Galaxie, doch die Erde hat sich mit fünf anderen Rassen zur titelgebenden Centauri Allianz zusammengeschlossen. Diese Rebellenallianz versucht Frieden zu erreichen. Der Spieler soll eine Pary zusammenstellen und einen gefährlichen Verräter fangen und liquidieren.

Aber in welchem Science Fiction Spiel kann man eine Party aus der "Bard´s Tale"-, der "Wizardry"-, der "Ultima"- oder der "Might & Magic"-Reihe importieren? "Centauri Alliance" paßt die Charaktere dem SF-Szenario an und tauscht unpassende Fähigkeiten und Gegenstände einfach aus. Probiert mal einen Wizard aus "Bard´s Tale" zu importieren, dann erlebt ihr eine nette Überraschung. Importiert man keine vorhandene Party, muß sich seine sieben Figuren (ein Platz bleibt für NSC frei) selbst aus zahllosen Klassen zusammenbauen.

centauri.JPG
centauri.JPG (28.26 KiB) 3947 mal betrachtet

Besonders zu erwähnen sind noch der Kampfbildschirm, der mit seinen Hex-Feldern auf taktische Gefechte ausgerichtet ist, die sehr gute Automap, auf der man sich sogar frei bewegen kann, Puzzle, die mit den richtigen Fähigkeiten gelöst werden müssen (ähnlich "Wasteland"), eine ausgezeichnete Mausunterstützung und die phantasievolle sechseckige Packung. Doch es ist vor allem die dichte Atmosphäre, die den Reiz dieses Spiels ausmacht. Auch ohne den Grafikoverkill der heutigen Zeit schafft das Programm es, den Spieler völlig einzubeziehen. Paart man dies noch mit dem Bedienungskomfort und der Komplexität eines “Bard´s Tale”, erhält man wochenlangen Spielspaß. Den kann einem auch der leider ziemlich vermurkste Sound nicht mehr nehmen.

Ein Klassiker, wie er im Buche steht, doch leider ist er nur für den C64 und den Apple II erschienen, und daß zu einerm Zeitpunkt (1989, laut HotU 1987?), als diese Systeme schon langsam verschwanden. Noch schlimmer ist aber, daß das Spiel nie in Deutschland veröffentlicht wurde, also nur auf dem Importweg erhältlich war. Umsetzungen für andere Systeme sind nie erschienen.
Don't get yourself killed. Neither of us want to see you go Hollow
-Andre of Astora
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