Nette Community-Projekte: Minimig und passendes Gehäuse

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CrazyIcecap
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Nette Community-Projekte: Minimig und passendes Gehäuse

Beitrag von CrazyIcecap »

Moinsen

Kennt ihr den Minimig?

Kurzfassung: Der Minimig ist ein in Hardware emulierter Amiga500, basierend auf einem Spartan3 FPGA und einer 68000er CPU. Das Ganze ist Open Source, inklusive der Gerber-Daten für Platinenproduktion.

Neulich liefen im A1K-Forum zwei Sammelbestellungen für die Platinen und die Bauteile ab (leider vergessen, das hier zu posten), und der A1K-User Tommes entwickelt gerade ein Gehäuse für das Schmuckstück.

Angelehnt an das Design vom A1000 (inklusive Unterschriften der wichtigsten Minimig-Entwickler im Deckel), und vorgesehen für die Herstellung mit 3D-Druckern.
Zusätzlich kann man die Dockingstation vom TurboChameleon64 dort einbauen und kann so 4-Spieler-Adapter, Amiga-Maus und Amiga-Tastatur nutzen.
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Minimig_Preview_002_0000.jpg
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DrZarkov: Die ersten in Serie produzierten Androiden für den Privatgebrauch werden keine Androiden, sondern Gynoide sein (vermutlich im Aussehen einer asiatischen Teenagerin). Und die geistige Fähigkeit wird aureichen "oh toll, Schatz" (oder auch ああ、本当に素晴らしい、蜂蜜!) zu stöhnen, und sich selbst sauber zu halten....
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Re: Nette Community-Projekte: Minimig und passendes Gehäuse

Beitrag von Pocket Man »

die pudelpfote fehlt :laughing:
wann gibt es denn den minimig wieder zu kaufen?
war schon am überlegen nen chameleon zu kaufen, da es den minimig
schon länger nicht mehr gibt.
www.cktg.blogspot.com
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CrazyIcecap
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Re: Nette Community-Projekte: Minimig und passendes Gehäuse

Beitrag von CrazyIcecap »

HIER kann man den wohl bestellen, ist aber etwas teuer. Komplettpaket mit ARM-Platine, Netzteil und SD-Karte um die 360 Euro.

Der Bausatz hat mich knapp 100 gekostet, nur muss man da halt gut löten können.
DrZarkov: Die ersten in Serie produzierten Androiden für den Privatgebrauch werden keine Androiden, sondern Gynoide sein (vermutlich im Aussehen einer asiatischen Teenagerin). Und die geistige Fähigkeit wird aureichen "oh toll, Schatz" (oder auch ああ、本当に素晴らしい、蜂蜜!) zu stöhnen, und sich selbst sauber zu halten....
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Re: Nette Community-Projekte: Minimig und passendes Gehäuse

Beitrag von CrazyIcecap »

So, Minimig ist fertig und läuft.

Im Prinzip war es gar nicht soooo schwer, man muss nur wissen, wie man am Besten vorgeht und viel Ruhe und Geduld mitbringen.

Das "Vogelfutter" lässt sich mit einer dünnen Pinzette und einer feinen Lötspitze gut löten, selbst für Anfänger.
Die 68000er-CPU ist da schon etwas kniffliger, aber auch noch ohne Spezialtechniken zu machen.

Herausforderung Nr. 1 waren die beiden Hauptchips: Der ARM-Chip und der Spartan3. Beide sind im FinePitch-Raster, mit einer Pinbreite von 0,22 mm und einem Pinabstand von etwa 0,28 mm. Dagegen ist eine Stecknadelspitze breit....

Der Trick ist: Flussmittel. Viel. Und eine BREITE Lötspitze, so kurios das auch klingen mag.
Man plaziert den Chip so genau wie irgend möglich, und fixiert dann alle 4 Ecken. Dann gibt man auf alle 4 Seiten Flussmittel, möglichst dickflüssiges. Ich nehme hierfür in Isopropanol gelöstes Kolophonium; das ist auch in den meisten Flussmittelstiften und im Lötzinn drin.

Anschliessend gibt man nicht zuwenig frisches Lötzinn auf die gereinigte Lötspitze, so dass sich ein dicker Tropfen bildet, und zieht diesen gleichmässig, aber nicht zu schnell, an den Pins vorbei. Moglichst die Pins nicht mit der Lötspitze berühren. Eventuell entstehende Lötbrücken zwischen den Pins entfernt man anschliessend behutsam mit frischem Flux und guter, möglichst feiner Entlötlitze.

Sehr schön zu sehen auf diesem Lehrvideo:
[youtube]5uiroWBkdFY[/youtube]

Als 2. Herausforderung kamen die zusätzlichen 2 MB RAM. Das originallayout hat nur 2 MB vorgesehen, mittlerweile werden 4 MB unterstützt.
Die beiden zusätzlichen Speicher werden Huckepack auf die vorhandenen Chips gelötet, mit Ausnahme von Pin 6; dieser wird mit dünnem Draht mit 2 I/O-Pins, die auf der Platine als Pins herausgeführt sind, verbunden.

Anschliessend musste ich noch den Bootloader auf den ARM-Controller aufspielen; das geht relativ simpel per USB. Der Bootloader lädt von der SD-Karte den Minimig-Core (sozusagen der digitale Schaltplan des Amigas) in den Spartan, und anschliessend das Kickstart-ROM.
Anschliessend begrüsst einen auf dem angeschlossenen Monitor die allseits bekannte Kickstart-Hand (oder Diskette, wenn man Kick 2.x oder 3.x nimmt). Per OSD kann man jetzt den Minimig konfigurieren (wieviel RAM, wieviele Laufwerke, welche Diskettenimages, Festplattenimage, etc) und loslegen. Als Tastatur kommen normale PS/2-Tastaturen zum Einsatz, als Maus ebenso PS/2. Zum spielen kann man die guten alten Digitalsticks wie den Competition Pro verwenden.

Und wer das Laufwerksrattern vermisst: Man kann einen kleinen Buzzer anschliessen, über den der Minimig passende Ladegeräusche ausgibt....:D
Nett sind auch die Zusatzfunktionen:
Floppy-Turbo (damit laden Floppyspiele fast so schnell wie von einer Amiga-Festplatte)
CPU-Turbomodus (CPU läuft dann anstelle von ~7 MHz mit 50 und hat zudem noch Cache)
Action Replay 3
etc...
Der fertige Minimig: ( ja, gut, ich muss noch eine weitere Endreinigung vornehmen.... )
minimig4mb.jpg
minimig4mb.jpg (144.29 KiB) 5253 mal betrachtet
Man sieht auf der rechten Seite die beiden Drähte von den RAM-Chips zu den I/O-Ports.

Der ARM-Controller: ( Luxus, original war ein PIC vorgesehen. Der ARM hat aber mehr Leistung, daraus resultieren schnellere Ladezeiten und die Möglichkeit, Festplattenimages zu verwenden )
arm2.jpg
arm2.jpg (98.76 KiB) 5253 mal betrachtet
Die Chips (der ARM-Chip war in einer separaten Packung):
minimig003.jpg
minimig003.jpg (68.21 KiB) 5253 mal betrachtet
Links oben der MC68EC000 Prozessor, dann der Spartan 3 (der ganz grosse ) und 4 Speicherchips zu je 1 MB.

Noch Fragen?

Ach ja....bezüglich des Gehäuses...in der aktuellen Version findet sich dort natürlich auch ein Pfotenabdruck. Aber nicht vom Hund, sondern von der Katze von Boing4000 :D
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Re: Nette Community-Projekte: Minimig und passendes Gehäuse

Beitrag von Bulletrider »

Überspitzt gesagt, verstehe ich ungefähr nur jedes dritte Wort :laughing:
Aber da ich mich mein Lebtag noch nie mit sowas beschäftigt habe und wohl auch nicht werde, ist das ja auch nicht verwunderlich....

Aber ich finds immer super, wenn man an was auch immer für einem Thema so richtig Interesse hat und sich dann voll reinkniet
bis man zufrieden ist. Und das kann ich durchaus rauslesen - also feien Sache :-)
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Re: Nette Community-Projekte: Minimig und passendes Gehäuse

Beitrag von Motu »

ja sehr interessant beschrieben :top:
Ich hätte neben Chris Hülsbeck sitzen können.......
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Re: Nette Community-Projekte: Minimig und passendes Gehäuse

Beitrag von CrazyIcecap »

Der Tommes aus dem A1K-Forum hat jetzt sein Gehäusedesign per 3D-Drucker fertigen lassen. Schaut ganz gut aus; wird noch lackiert. Man beachte die Innenseite vom Deckel....:D
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Minimig_closed.jpg
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Minimig_Front_PCB.jpg
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Re: Nette Community-Projekte: Minimig und passendes Gehäuse

Beitrag von Wicket »

Coole Sache!
Was hast Du denn jetzt eigentlich selbst für ein Gehäuse genommen?
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Re: Nette Community-Projekte: Minimig und passendes Gehäuse

Beitrag von CrazyIcecap »

Bislang noch gar keines. Bin am überlegen, was ich da nehme. Ich meine, die Platine sieht alleine schon durch den schwarzen Lötstopplack so geil aus, die will ich eigentlich gar nicht "verstecken". Viele Minimig-User nehmen das minimalistische System: 2 Plexiglasplatten, Abstandshalter, Schrauben, fertig. Aber das ist mir persönlich zu abgedroschen. Wer weiss, vielleicht baue ich mir eines aus Lego, mit hochklappbarem Deckel :D
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Nemesis

Re: Nette Community-Projekte: Minimig und passendes Gehäuse

Beitrag von Nemesis »

Interessant zu lesen, aber definitiv nichts für einen Grobmotoriker wie mich. :-)
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Re: Nette Community-Projekte: Minimig und passendes Gehäuse

Beitrag von CrazyIcecap »

Neues zum Thema:
Mittlerweile gibt es einen Core, der die serielle Schnittstelle voll kompatibel nachbildet, so dass auch Spiele wie Stunt Car Racer, die ein eher unübliches 9-Bit-Protokoll verwenden, per Nullmodemverbindung funktionieren - sowohl zwischen 2 Minimigs als auch zwischen Minimig und realem Amiga.
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