Wicket hat geschrieben: ↑Mi 4. Jan 2023, 17:35
... Hasbro/Wizards of the Coast haben davon gesprochen dass die IP DnD "under monetized" sei und die Hauptverantwortlichen für die neue Edition stammen wohl aus dem Handygame-Business. Das "Problem" dass nur der Spielleiter Geld ausgibt soll auf diese Weise behoben werden.
Ich bin sprachlos. ich hoffe ich muss nicht erwähnen wie sehr mich das alles ankotzt.
Es bleibt nur zu hoffen dass Hasbro/Wizards damit total auf die Schnauze fallen und jede Menge Geld verlieren. Wenn wir aber Pech haben wird das ein neuer Trend und andere Firmen ziehen im gleichen Stil nach.
...
Ich bin da ganz bei Dir, egal ob man trotzdem die analogen D&D-Tabletops nach wie vor weiterspielen kann, (überwiegend) negative Einflüsse und "Synergien" werden wohl nicht lange auf sich warten lassen.
Allein schon bei Personen aus dem "Mobile-Games"-Bereich lässt nichts gutes erahnen, auch wenn das von mir jetzt voreingenommen und Schubladendenke ist, aber schaut euch den Bereich doch mal an, da kommt selten was Gutes oder Endkundenfreundliches bei rum.
Da kann man ja leider fast schon automatisch vom Schlimmsten ausgehen, die Wahrscheinlichkeit damit falsch zu liegen, wird wohl nicht sehr hoch sein.
Eins vorneweg, mich hat nur das Thema aufgrund der Situation bzw. der zu erwartenden Situation angetriggert, direkt betreffen wird es mich wohl eher weniger.
Vor einigen Jahren waren wir bei einer Kollegin meiner Freundin gelegentlich mal auf einem Tabletop/Pen&Paper-Spieletag, ansonsten hatten wir davor und danach mit "echten" Pen&Paper-Spielen eigentlich keine Berührungspunkte.
Ja ja, egal ob im Beruf oder im Privatleben, es dreht sich alles nur um den schnöden Mammon.
Wenn ich schon lese "untermonetarisiert" ...

... man sieht also noch weitere Möglichkeiten mehr Leuten Geld aus der Tasche zu ziehen und da wäre man ja blöd, wenn man das nicht nutzt und bis zur Schmerzgrenze alles aus jedem rauszupressen versucht.
Natürlich kann man sagen, dass man ja nichts kaufen muss, es jedem selbst überlassen ist für etwas nicht lebensnotwendiges Geld auszugeben, sowie das nunmal so ist in unserem Gesellschafts- und Wirtschaftssystem ...
... Angebot und Nachfrage, jeder lotet aus was der Gegenüber maximal zu zahlen bereit oder in der Lage ist, für dieses natürlich noch mit den vollmundigsten und verlogensten Eigenschaften beworbenen Produkts.
Mag alles sein, Eigenverantwortung, Entscheidungsfreiheit, und und und, für mich ist das aber eine immer weiter fortschreitende Abwärtsspirale, dazu noch die scheinbar unermessliche Gier der Menschheit, kombiniert mit der anhaltenden Unzufriedenheit, egal wie viel Kohle und materiellen Scheiss man besitzt oder an die Konsumschafe bringt, es ist nie genug ... Wachstum ... Umsatz- und Gewinnsteigerung ... mehr mehr mehr ...!
Dazu kommt dann meist noch die Tatsache, dass die Qualität nicht den Versprechungen entspricht und auch keinesfalls den Erwartungen, egal ob bei einem physischen Produkt oder bei schlecht zusammenschusterter Software.
Mich triggert das Thema, weil ich in letzter Zeit im Job und auch privat ein paar entfernt ähnliche Themen hatte, wo die Quintessenz genau dieses "da lässt sich doch noch etwas mehr Geld rausquetschen" war.
Der Umkehrschluss war, dass ich durch die Blume gefragt wurde, was mit mir nicht stimmen würde, weil ich mich gegen das "übervorteilen" ausgesprochen habe bzw. nicht den "Euronen" den höchsten Stellenwert zugesprochen habe.
Natürlich kann man darauf hoffen, dass es alles halb so schlimm wird, die analoge und digitale Spielvariante koexistieren und keinerlei Einfluss aufeinander haben werden.
Die Erfahrungen aus der Vergangenheit haben aber so gut wie immer gezeigt, dass nach einem Einstiegspunkt gesucht wird und wenn der gefunden ist, kommt der Schneeball ins rollen und sobald sich der Konsument/Nutzer mit dem unauwecihlichen arrangiert hat, werden die Daumenschrauben immer enger gezogen.
Da fallen mir spontan dutzende unschöne Entwicklungen zum Thema "da lässt sich noch was rausholen" ein.
- Spiele-Retail-Versionen, die immer abgespeckter wurden, bis teils nur noch Installer oder gar nur noch Downloadcodes den Weg in die Packung fanden
oder Singleplayer-Spiele mit Online-Zwang, deren Server abgeschaltet worden sind Publisher/Vernatwortliche erst nach teils grossem Shitstorm
reagierten ... oder im Einzelfall sogar nur die Community für Abhilfe sorgte
- Produkte (egal ob Spiele oder Elektronik oder moderne Kraftfahrzeuge) die im Funktionsumfang merklich beschnitten werden um die Freischaltung als
Feature oder Addon extra zu verkaufen
- Streaming-Dienste zum Schnäppchen-Abo-Preis, die dann Zwangswerbung in immer ausgedehnterem Maß einbringen und die Qualität künstlich immer
weiter einschränken
- Digitales Rechtemanagement, für das die ursprünglichen Bedingungen zum Nachteil der Käufer aktualisiert werden oder wo gekaufte Produkte (oh
pardon, man hat ja nur ein Nutzungsrecht erworben) ganz entfernt werden
- AGBs mit Geschäfts- und Garantiebedingungen, die vom Käufer nicht selbst geprüft werden können und es dafür auch keinerlei Nachweispflicht des
Herstellers gibt
- Verträge deren Vertragsklauseln während der Laufzeit zum Nachteil des Kunden angepasst oder Produkteigenschaften herabgestuft werden
- Menschen die aus Umweltschutzgründen auf Fleisch verzichten, aus Nachhaltigkeit Produkte nur ohne Umverpackung kaufen, dann aber zum
Nebenverdienst ein Mining-Rig im Keller laufen lassen (mittlerweile ließen), um Stromkosten zu sparen aber am NT-Zähler betrieben ... denn die
scheiss Kohle rechtfertigt ja alles in unserer Gesellschaft
- und so könnte ich noch lange weitermachen ... mache hier aber erstmal einen Punkt
- einen habe ich dann doch noch, wenn man jemanden eine Freude machen möchte, in Erfahrung bringt mit was, dies dann zu Weihnachten der Person
schenkt und in der daraufflogenden Woche von anderer Stelle drauf Aufmerksam gemacht wird, dass der Kram bei Ebay-Kleinanzeigen zum
Weiterverkauf steht
Tja, damit geht der schwarze Peter von meiner Seite aus an die Entscheider und Manager (und sicherlich hat das Controlling und Marketing und viele anderen auch einen Anteil an der Aufschneiderei ... und auch dem naiven, gutgläubigen und zuweilen doofen und inkonsequenten Konsumenten kann man auch nicht gänzlich aus der Verantwortung nehmen), Grüsse an soooooooooooo eine Latte von Unternehmen, von Amazon über Apple und BMW, weiter zu Netflix bis hin zu Vodafone, Youtube und vielen weiteren, aber auch an die zahlreichen "Geiz-ist-geil"- und "Mir-das-meisste"-Menschen die unter uns leben.
Natürlich ist Verzicht ein probates Mittel, dass Wirkung zeigen kann, allerdings möchte ich auch nicht nach und nach auf immer mehr und mehr verzichten und den idealistischen oder gar ideologischen Kampf gegen das System und seine Mechanismen zu meinem Lebensmittelpunkt machen.
Auch der oft in Stammtischparolen empfohlene Rechtsweg (wer kennt sie nicht die "da hätte ich Anzeige erstattet", "die würde ich verklagen" oder "ich bin Rechtschutzversichert, dass hätte ich gleich meinem Anwalt übergeben" Phrasen die immer schön von vielen zum Besten gegeben werden) ist meisstens sicherlich kein gangbarer oder empfehlenswerter Weg.
Ich/wir hatten die letzten Jahre ein paar Themen, für die der Rechtsweg beschritten werden musste bzw. die die Klärung eines Gerichts bedingten, jedes Mal wünschte ich mir die Vermeidbarkeit von sowas.
Das längste Verfahren, in das wir verwickelt wurden, dauerte 3,5 Jahre.
In dieser Zeit gab es Gerichtstermine, Anwaltstermine, Gutachtertermine, viele Stunden um Dokumente zu sichten, Formulare auszufüllen, Stellungnahmen zu verfassen, Erkundigungen einzuholen, und und und.
Klar, wer neben der Arbeit zu viel Freizeit hat, kann auch so seine Lebenszeit verbringen, beschäftigt ist man zumindest.
Ja, ich weiss, sehr weit über den Tellerrand geschaut, aber ich bin ja auch nicht mehr ganz so neu hier, dass müsstet ihr doch mittlerweile kennen.
