[Retro Games] Ich zocke gerade ...

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Voodoo1979
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Re: [Retro Games] Ich zocke gerade ...

Beitrag von Voodoo1979 »

Wicket hat geschrieben: Di 25. Jul 2023, 20:35 Ich finde Remakes und Remasters in der Regel völlig überflüssig - aber auch hier gibt es Ausnahmen.

...

Und sollte man TimeSplitters rebooten... wir wissen doch alle, was das bedeuten würde. Das Spiel schreit ja förmlich nach Mikrotransaktionen und DLCs. Die einzige Alternative wäre wohl ein Free to Play Modell mit Charactern und Skins zum dazukaufen.

...
Auch wenn die häufiger mal in die Hose gehen, ich bin generell erstmal nicht gegen "Remaster" oder "Remakes", brauche sie aber für die meisten Titel nicht, da mir da auch die Originale "reichen".

Dann kommt das aber ... mit ein paar Beispielen.

Wenn ein "The Legend of Zelda: Link’s Awakening" als altes ehrwürdiges "GB/GBC"-Spiel so ein grandioses Remake spendiert bekommt, dann aber gerne her damit.
Ich mag auch die Technik und den Grafikstil des Originals und habe es vor wenigen Jahren erneut durchgespielt, aber das ständige Item-Gewechsle, ist dann doch eher nervig als nostalgisch, dass kann das Remake auf der "Switch" durch die Vielzahl an Tasten eben deutlich zeitgemässer.

Auch ein "The Legend of Zelda: The Wind Waker HD" profitierte durch die Remaster-Version, mit ein paar Anpassungen bei Quests und vor allem den Wasser-Passagen/Segeln, wodurch einiges an Backtracking und Spielzeitstreckung wegefallen ist.

Da kommt mir auch gleich das Remake/Remaster von "Demon’s Souls" in den Sinn, auf der "PS3" hatte ich es verpasst, dafür war es auf der "PS5" eine Augenweide und wohl auch zugänglicher (Achtung Hörensagen, da nur gelesen und nicht selbst verglichen) als das Original damals.

Auch solche Titel wie "Metroid Prime Remastered" für die "Switch" finde ich absolut gelungen und mit einer Daseinsberechtiung, zum einen um es Leuten verfügbar zu machen, die es damals nicht gespielt haben und auch keinen "Gamecube" ihr eigen nennen, zum anderen da es im Detail aufpoliert und modernisiert wurde, im Kern aber das Spiel ist das es war und somit nahezu den perfekten Mittelweg geht.

Ein sehr positives Beispiel ist auf "Mafia", dies hatte ich damals ert auf dem "PC" und später nochmal auf der "XBox" gezockt, das Remake dann auf der "PS5".
Das Original war ein grandioses Spiel, vor allem was die Atmosphäre anbelangt, aber es ist recht schlecht gealtert.
Vor allem ein paar Missionen sind frustrierend und teils unfair (Autorennen/Verfolgungsjagd), dazu die hakelige Shooter-Mechanik, sowie immer mal wieder zu viel Leerlauf bzw. zu langgezogene Missionen/Wegstrecken.
Im Remake passt die Shooter-Mechanik, die Schleich-Mechanik kann optional in vielen Situationen verwendet werden, die Frustsituationen wurden entschärft und die Missionen etwas gestrafft und die Story in einigen Details angepasst.
Es ist nicht mehr 1 zu 1 das Spiel von damals, sondern eine aufpolierte Version die auch im Kern etwas mehr als nur Feinschliff bekommen hat, Puristen wird es vielleicht stören, aber es macht das Spiel tatsächlich besser und zeitgemässer.

Mir würden noch ein paar Titel einfallen, die mir persönlich einen Mehrwert durch ein Remaster oder Remake gebracht haben, z.B. die "Halo: The Master Chief Collection" ist auch so ein Kandidat, optisch und steuerungstechnisch modernisiert, dazu viele Anpassungsmöglichkeiten und alles in einer Sammlung, also perfekt um es nochmal zu geniessen oder als Neuling nachzuholen.

Wenn mein Sohn zu Besuch ist zocken wir das ein oder andere, auch mal z.B. ein "Halo: Infinite", ein "Halo: Combat Evolved" auf der originalen "XBox" schaut er sich zwar auch mal seinem alten Herren zuliebe an, gemeinsam daddeln geht aber nur mit der Remaster-Version.
Und um den alten Mann in mir seinen Spass zu gönnen, kann jederzeit zwischen Original umd Remaster umgeschaltet werden, so haben wir alle was davon. :mrgreen:

Wenn es eine Reminiszenz an das Original ist und dazu noch preislich kein Vollpreistitel ... dann gerne mehr Remakes oder Remaster von alten SPiele-Perlen.

Das Risiko ist aber natürlich hoch, dass einfach nur mit einem grossen Namen Kasse gemacht werden soll, schliesslich ist der ganze Mikrotransaktionen-Quark ja heutzutage etabliert und gehört für "moderne" Spiele ja fast schon zum guten Ton. :vogel:



Ich fürchte Du liegst bei "TimeSplitters" richtig, eine Basis-Version und dazu einzelne DLC-Charaktere, Maps, Waffen und Kostüme für Echtgeld, so gehen Videospiele in zeitgemäss, leider gibt der Umsatz den Raffzähnen meist noch recht. :heulen:
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Wicket
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Re: [Retro Games] Ich zocke gerade ...

Beitrag von Wicket »

Wo Du Metroid angesprochen hast: Hier noch ein sehr gutes Beispiel für ein fantastisches Remake:



Mal ignorieren dass das ein trailer für die WiiU Version aus dem EShop ist - das ursprüngliche Spiel für den Gameboy Advance ist ein Remake des NES Klassikers, aber in Technik, Grafik und Steuerung eher mit Super Metroid zu vergleichen. Das ist echt super und sehr gut spielbar, während das original Metroid altersbedingt schon eher sperrig ist.
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Re: [Retro Games] Ich zocke gerade ...

Beitrag von Voodoo1979 »

Wicket hat geschrieben: Di 25. Jul 2023, 22:10 Wo Du Metroid angesprochen hast: Hier noch ein sehr gutes Beispiel für ein fantastisches Remake:

...

... - das ursprüngliche Spiel für den Gameboy Advance ist ein Remake des NES Klassikers, aber in Technik, Grafik und Steuerung eher mit Super Metroid zu vergleichen. Das ist echt super und sehr gut spielbar, während das original Metroid altersbedingt schon eher sperrig ist.
Danke, super Hinweis.

"Metroid" auf dem "NES" habe ich als Kind geliebt und sogar lieber gespielt als den Nachfolger "Super Metroid".
"Metroid: Zero Mission" kenne ich als Remake des Originals für den "GBA", hatte es aber nicht mehr auf dem Schirm, es passt als Positiv-Beispiel für sinnvolle und gelungene Remakes aber wie die Faust aufs Auge.

Für mich ist, egal ob verpasste Retro-Spieleperlen, gelungene Remakes/Remaster oder aktuelle Titel, die schiere Flut an Spielen das Problem.
Die Liste der Titel mit denen ich mich noch beschäftigen möchte, es aber aus unterschiedlichen Gründen nicht tue oder bisher getan habe, zwingt mich fast dazu gesünder zu leben ... um alt genug zu werden um den ganzen Kram noch spielen zu können. :laughing:
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Kopremesis
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Re: [Retro Games] Ich zocke gerade ...

Beitrag von Kopremesis »

Nachdem ich mit Diablo 4 erstmal wieder abgeschlossen habe, zumindest bis Season 2 startet, habe ich wieder was altes gespielt:

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Das erste Serious Sam aus dem Jahr 2001: Serious Sam: The First Encounter

Half-Life hatte damals einen Trend losgetreten, der dafür gesorgt hat, das Ego-Shooter immer komplexer wurden, mehr storybasierend als actionlastig waren und den Grundgedanken immer weiter verwässer haben.
Aus dem Wunsch nach simplem Ballern hat sich das kroatische Entwicklerstudio Croteam dann an Serious Sam gesetzt: unwichtige Story, ein extremst cooler Hauptcharakter, der wohl nicht zufällig arg vom Duke beeinflusst wirkt, fette Waffen und schnelles Gameplay. Dazu haben sie es geschafft, eine damals beeindruckende Grafikengine zu schaffen (die Lensflares waren damals der Hammer!), die auch heute immer noch gut aussieht! Und was vor allem positiv auffällt - und das ist für ein Spiel aus der Zeit mehr als erwähnenswert! - ist, dass selbst meine Original-Software von 2003 (Gold-Edition mit dem Second Encounter auf zweiter Disk) auch unter Win11 völlig problemlos läuft! Da wurde damals offensichtlich schon mit Weitsicht programmiert!

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Und so wird man ohne großes Vorgeplänkel direkt in den ersten Level im unverbrauchten Ägypten-Setting geworfen und darf sich daran machen, das Spiel zu erkunden. Die Level sind zum Teil GIGANTISCH groß, mit riesigen Arealen und Arenen, in denen man dann Unmengen von Gegnern wegballert, während man ausweicht und nie stehen bleibt.

Nach einer kurzen Zeit hat man auch schnell erkannt, wie das Spiel funktioniert. Es gibt immer wieder Trigger an bestimmten Stellen, die dann dafür sorgen, dass eine Zahl an neuen Gegner spawnt. Mal direkt vor dir, mal hinter dir, mal kommen sie über einen Hügel gelaufen usw. Schön ist dabei auch, dass sich die Musik sofort dynamisch ändert, es wird rockig und laut. Wenn der Kampf vorbei ist, wird es dann wieder orientalisch-atmosphärisch. Das hat echt gut funktioniert.

Genau so erkennt man bald sofort, welche Gegner gespawnt sind, auch wenn man sie nicht sieht, und zwar nur anhand des Sounds, den sie machen. Die Skorpionen kreischen, die Skelettpferde klappern mit den Hufen, die Amokläufer schreien und die Stiere sorgen für ein Donnern. Und man ist sofort dabei, sich hektisch umzugucken, aus welcher Richtung die Gefahr droht. Nicht selten gab es Momente, in denen ich mich voll erschreckt habe, weil der Gegner schon sehr nah war.

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Die Kämpfe selbst sind zum Teil sehr intensiv, weil man mitunter gegen mehrere Dutzend Gegner gleichzeitig kämpft. Dazu muss man aber sagen, dass das Spiel sehr fair ist. Man bekommt vor großen Kämpfen immer genug Health, Armor und Munition, damit man nicht deswegen versagt, sondern nur aufgrund eigenen Unvermögens. Und man muss daher auch nicht mit Munition sparen.

Die Level sind auch vollgepackt mit Secrets (bis zu 10) und man ist daher immer am Gucken, ob es irgendwo wieder etwas verstecktes zu entdecken gibt. Im Verlauf des Spiels gibt es so auch 2 komplette Secret Level zu entdecken.

Es gibt auch eine Handvoll Bossgegner, die besonders gegen Ende schon recht zäh waren. Beim letzten Endgegner musste ich einige Tode sterben, bevor er lag. Aber auch hier: nie unfair, super ausbalanciert und dazu auch noch jederzeit die Möglichkeit zhu speichern, so dass eigentlich nie Frust aufkommt.

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Die Waffenauswahl ist klassisch von Shotgun über Minigun und Raktenwerfer bis zum Lasergeschütz ist alles dabei. Jede Waffe hat ihre Daseinsberechtigung und das Trefferfeedback ist befriedigend.

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Gegen Ende, wenn man alle Waffen entdeckt und immer wieder die selben Gegnertypen in immer größeren Mengen ankamen, hat die Faszination etwas nachgelassen. Aber bevor es nervig werden konnte, war das Spiel auch schon durch.
Insgesamt sehr kurzweilig und spaßig, sehr gut spielbar und angenehm herausfordernd. Ich habe auf dem dritten von 5 Schwierigkeitsgraden gespielt, wäre aber durchaus bereit, das Spiel nochmal auf dem nächsthöheren zu spielen.

Wenn man nach einem Nobrainer-Ballerspiel sucht, kann ich Serious Sam: The First Encounter echt gut empfehlen. Es gibt mittlerweile auch eine HD-Version davon, dazu kann ich aber nichts sagen.
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Wicket
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Re: [Retro Games] Ich zocke gerade ...

Beitrag von Wicket »

:love:
Serious Sam ist damals super gewesen und das Spiel ist gealtert wie edler Wein. Es mag die rosa Nostalgikerbrille sein oder die Tatsache dass ich eh eine Schwäche für das alte Ägypten und generell uralte Tempelanlagen habe, aber Serious Sam macht einfach immer Spaß.

Lustigerweise habe ich mich vor ein paar Tagen selber mit dem Spiel auseinandergesetzt: Ich wollte herausfinden welcher Teil die beste Multiplayer Erfahrung bietet. Nun müsste man einen solchen Shooter gewöhnlich mit Maus und Tastatur spielen, denn alles andere wäre Häresie, andererseits ist Gott cringe und Lan Parties sind so selten geworden, dass ich die verschiedenen Konsolen-Portierungen ausprobieren wollte.

Das sollte kein Problem darstellen, denn ich besitze ja alle (alten) Konsolen mit allen Spielen ...

Serious Sam auf der alten XboX beinhaltet The First Encounter und The Second Encounter, wie man sie vom PC kennt. Ist allerdings ein sehr frühes, ungeschliffenes XBoX Spiel. Serious Sam sieht auf einem modernen Rechner ohne Zweifel tausend mal besser aus. Man kann zu viert ein simples Deathmatch zocken oder die vollständige Kampagne zu zweit. Der 4 Spieler Modus ist eher so etwas wie ein kleiner Bonus. Wirkt nicht wirklich ausgereift.

Serious Sam 2 bietet gar keinen offline Multiplayer und das erste Level im Singleplayer sah so furchtbar aus, dass ich dieses Spiel zukünftig meiden werde... da kommen kleine blaue Männchen (friedliche Aliens) vor und es gibt eine Story ... :zweifel: :zunge:

Serious Sam the NEXT Encounter erschien auf dem gamecube und der PS2 und scheint wohl das beliebteste Spiel unter den Konsolenablegern zu sein. Fühlt sich wie ein echtes Serious Sam an, sieht aber ein Bisschen comic-mäßiger aus. Erschien exklusiv für Konsolen, aber Fans auf YouTube schlagen vor das Spiel am PC zu emulieren um es mit masu und tastatur spielen zu können :mrgreen:
Der Multiplayer Modus (der Grund weshalb ich das Spiel überhaupt ausgepackt habe) macht einen vernünftigen Eindruck, aber alleine kann man das natürlich schlecht testen.

Und zu guter Letzt habe ich dann Series Sam 4 ausprobiert. Das kannte ich schon vom PC, aber für SplitScreen Gedöns bietet sich natürlich die Version auf der Playstation 3 an, DACHTE ICH. Hier kommt der Knüller: Die PC Version hat einen 4 Spieler Split Screen Modus und die PS3 Version nicht! Was zum Teufel!?
:wand:
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Kopremesis
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Re: [Retro Games] Ich zocke gerade ...

Beitrag von Kopremesis »

Wicket hat geschrieben: Fr 13. Okt 2023, 14:49 :love:
Serious Sam ist damals super gewesen und das Spiel ist gealtert wie edler Wein. Es mag die rosa Nostalgikerbrille sein oder die Tatsache dass ich eh eine Schwäche für das alte Ägypten und generell uralte Tempelanlagen habe, aber Serious Sam macht einfach immer Spaß.
Ich denke, man kann auch ohne Nostalgiebrille sagen, dass das immer noch Spaß macht. Perfektes Game für Kopf aus, Spiel an, 30 min Spaß haben, gut is. :mosch:
Wicket hat geschrieben: Fr 13. Okt 2023, 14:49 da kommen kleine blaue Männchen (friedliche Aliens) vor und es gibt eine Story ... :zweifel: :zunge:
Geht ja gar nicht! :laughing:
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Voodoo1979
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Re: [Retro Games] Ich zocke gerade ...

Beitrag von Voodoo1979 »

Kopremesis hat geschrieben: Fr 13. Okt 2023, 14:57
Wicket hat geschrieben: Fr 13. Okt 2023, 14:49 :love:
Serious Sam ist damals super gewesen und das Spiel ist gealtert wie edler Wein. Es mag die rosa Nostalgikerbrille sein oder die Tatsache dass ich eh eine Schwäche für das alte Ägypten und generell uralte Tempelanlagen habe, aber Serious Sam macht einfach immer Spaß.
Ich denke, man kann auch ohne Nostalgiebrille sagen, dass das immer noch Spaß macht. Perfektes Game für Kopf aus, Spiel an, 30 min Spaß haben, gut is. :mosch:

"Serious Sam" war damals kultig und bei uns so gut wie immer der Rausschmeisser jeder LAN-Party.
Wenn kompetitive Spiele aufgrund von Müdigkeit und Erschöpfung nicht mehr gingen, kooperativ durch Gegnerhorden schnetzeln mit dem guten alten Sam, ging immer noch für ein oder zwei Stündchen.

X-mal durchgezockt habe ich "Serious Sam: The First Encounter" und "Serious Sam: The Second Encounter".
Alles was danach kam hat mich irgendwie nicht mehr gepackt.
In meine Spiele-Bibliothek haben noch "Serious Sam 3: BFE", "Serious Sam Classics: Revolution" und "Serious Sam Fusion 2017" ihren Weg gefunden.
Laut Spielzeit-Statistik habe ich in "Serious Sam 3: BFE" noch knapp über 2h Zeit verbracht, bei den anderen beiden stehen jeweils zweistellige Minuten dahinter, scheint mich also gar nicht abgeholt zu haben.
Ich erinnerem ich auch gar nicht mehr an die beiden Titel, kann also wirklich nicht dolle gewesen sein, kennt die Titel jemand von euch?
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Re: [Retro Games] Ich zocke gerade ...

Beitrag von Kopremesis »

Noch nicht. Bisher habe ich nur FE und SE in meiner Bibliothek.
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Re: [Retro Games] Ich zocke gerade ...

Beitrag von Kopremesis »

Wieder etwas durchgespielt: Gorky 17 oder Odium, wie es in den USA heißt:

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Ein Taktik-RPG aus dem Jahr 1999 im Stil von Jagged Alliance, jedoch im Sci-Fi-Horror-Setting und weit weniger komplex.
Optisch ist das Spiel ein typisches Kind der 90er: frühzeitliche 3D-Charakter vor gerenderten Hintergründen wie bei FF7, Silver oder Septerra Core. Wobei ich letzteres nach wie vor echt geil finde, auch wenn die 3D-Objekte etwas reingeschnitten wirken.

Die Story ist recht simpel: Die NATO erfährt, dass die Russen ein Trainingsgelände für ihre Spione selbst in die Luft gesprengt haben. In Polen wird später ein ähnliches Gelände gefunden und ein Team hingeschickt, um das zu untersuchen. Dieses Team verschwindet und der Auftrag des Spielers ist es nun, dieses erste Team zu finden.
Dazu wird man mit einem Team von 3 NATO-Soldaten in die Stadt eingeschleust und man beginnt auch direkt am Hafen. Diese 3 Soldaten begleiten einen das komplette Spiel über. Das Spiel ist auch vorbei, sobald einer der drei stirbt.

Jeder Charakter hat diverse Werte und ein Level, mit jedem Aufstieg kann man 5 Punkte frei auf die Werte wie Leben, Glück oder Genauigkeit verteilen.
Es gibt jede Menge Waffen und Items, die man finden kann, z.B. eine Shotgun, Handgranaten, Nahkampfwaffen oder auch Flammenwerfer. Jeder Charakter levelt die Waffen durch Benutzung auf.

Die Kämpfe sind rundenbasiert, die Kampfarenen sind in Rechtecke unterteil. Jeder Charakter und jeder Gegner hat eine feste Anzahl an Bewegungspunkten und deckt je nach Waffe einen bestimmten Angriffsbereich ab (Nahkampf z.B. nur ein Feld in jede Richtung, Pistole gerade bis zu 5 Felder weit, Gewehr auch diagonal usw.). Und so bekommt man in den Kämpfen immer wieder neue Gegner mit neuen Waffen und Eigenschaften vor die Läufe und lernt schnell, dass man sehr taktisch vorgehen muss, um nicht zu verlieren oder zu viel HP zu verlieren. Gerade anfangs sind Heil-Items sehr kostbar.
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Absolutes Highlight des Spiels ist das Gegnerdesign! Superkreativ, abwechslungsreich und teilweise angenehm eklig. Hier ein paar der Designs:
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Jeder Kampf ist spannend, weil die Gegner allesamt andere Angriffsmuster haben, neue Waffen, unterschiedliche Resistenzen usw.

Leider wirkt das Spiel teilweise etwas gehetzt, weil es insgesamt etwas kurz ist. So wird man teilweise von einem Endgegner zum nächsten gejagt, einen Großteil der Feinde sieht man auch nur ein Mal im gesamten Spiel, das insgesamt extrem linear ist.

Auch sehr schön sind die vorgerenderten Karten. Das hier ist z.B. die Map des ersten Abschnitts:
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Man fängt oben rechts an und muss sich dann durch alles durcharbeiten, kleinere Rätsel lösen und jede Menge Feinde besiegen. Letztere laufen nicht über die Map, die Kämpfe starten beim Auslösen von Triggerpunkten.

Im Laufe des Abenteuers trifft man auf andere NPCs, die einen dann auch eine gewisse Zeit begleiten und auch mitkämpfen. Einige sind eher lästig, weil schwach. Bei anderen hätte ich mir gewünscht, dass ich sie behalten darf.

So kämpft man sich durch die gute Story, levelt auf, findet neue Items, trifft auf neue Gegner. Das Speichern ist auf der Map jederzeit möglich, während der Kämpfe nicht, was ich sehr gut fand, weil es dadurch spannend wird. Alles sehr kurzweilig und unterhaltsam.

Leider gibt es auch ein paar negative Punkte:
-Schwierigkeitsgrad sehr unausgewogen, mal sind Kämpfe sehr fordernd, mal viel zu leicht
-Aufleveln der Charaktere und Waffen hat kaum Auswirkungen auf die Kämpfe
-Neue Charaktere verlassen die Gruppe ohne Vorwarnung. Wenn diese dann noch nützliche Items dabei hatten, hilft nichts außer neu laden
-KI zum Teil zu doof, lässt sich an einigen Stellen ausnutzen. So habe ich einen riesigen Endgegner in einer Ecke eingeschlossen (man kann nicht durch andere Charaktere hindurch bewegen, auch Feinde nicht durch meine Figuren), der nur in 2 Richtungen angreifen konnte. Habe mich außerhalb seiner Angriffe gestellt und ihn seelenruhig verkloppt)
-Die Map ist etwas zu nah herangezoomt, so dass man immer nur einen etwas zu kleinen Teil sehen kann
-Ende wirkt so, als wäre den Entwicklern das Geld ausgegangen

Insgesamt kann ich das Spiel aber allen empfehlen, die Bock auf besagtes Setting und auf taktische Kämpfe haben. Kann mir gut vorstellen, das irgendwann nochmal zu zocken! :top:
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Re: [Retro Games] Ich zocke gerade ...

Beitrag von Punisher81 »

Das Spiel habe ich nie gespielt, obwohl mir der Name sehr wohl bekannt ist.
Vielleicht wäre das früher etwas für mich gewesen, Jagged Alliance habe ich damals gerne gespielt und dieses Spiel scheint JA recht ähnlich zu sein.
Heute hätte ich dafür keine Zeit und auch keine Geduld mehr. Wenn mir das passiert wäre, dass ein Charakter die Gruppe mit einem wichtigen Item verlässt und und ich nicht passend vorher gespeichert habe, dann wäre das heute wohl ein Gamestopper für mich.
Ich bewundere immer wieder dein Durchhaltevermögen und deine Beharrlichkeit. :mrgreen:
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Re: [Retro Games] Ich zocke gerade ...

Beitrag von Bulletrider »

Kopremesis hat geschrieben: Di 31. Okt 2023, 16:17]

Absolutes Highlight des Spiels ist das Gegnerdesign! Superkreativ, abwechslungsreich und teilweise angenehm eklig. Hier ein paar der Designs
Uh, absolut fantastisch. Genau nach meinem Geschmack. Das Spiel selber sagt mir nichts und spielen werde ich es wohl auch nicht, aber ich werde auch jeden Fall zu den Gegner noch etwas rumforschen müssen. Auch wenn ich nichts noch groß dazu finden sollte, ist das auf jeden Fall eine klasse Inspiration für meine RPG Runde.
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Re: [Retro Games] Ich zocke gerade ...

Beitrag von Kopremesis »

Bulletrider hat geschrieben: Di 31. Okt 2023, 21:02
Kopremesis hat geschrieben: Di 31. Okt 2023, 16:17]

Absolutes Highlight des Spiels ist das Gegnerdesign! Superkreativ, abwechslungsreich und teilweise angenehm eklig. Hier ein paar der Designs
Uh, absolut fantastisch. Genau nach meinem Geschmack. Das Spiel selber sagt mir nichts und spielen werde ich es wohl auch nicht, aber ich werde auch jeden Fall zu den Gegner noch etwas rumforschen müssen. Auch wenn ich nichts noch groß dazu finden sollte, ist das auf jeden Fall eine klasse Inspiration für meine RPG Runde.
Bei GOG gab es 20 Artworks als Bonus dazu. Die kann ich dir gerne schicken.
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Re: [Retro Games] Ich zocke gerade ...

Beitrag von Bulletrider »

Oh, sehr gerne. Danke! Emailadresse hast Du noch, oder? :D
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Re: [Retro Games] Ich zocke gerade ...

Beitrag von Voodoo1979 »

Kopremesis hat geschrieben: Di 31. Okt 2023, 16:17 Wieder etwas durchgespielt: Gorky 17 oder Odium, wie es in den USA heißt:

...

Insgesamt kann ich das Spiel aber allen empfehlen, die Bock auf besagtes Setting und auf taktische Kämpfe haben. Kann mir gut vorstellen, das irgendwann nochmal zu zocken! :top:
Ich kenne den Titel und hatte ihn in irgendeinem Sale ... "GOG"? ... "Humble Bundle"? ... mal dabei, kam aber nie dazu reinzuspielen, obwohl mir Genre und Setting sehr zusagen.

Obwohl Dein Eindruck nicht durchweg positiv ist, mich davon auch ein paar Kritikpunkte abschrecken würden, hätte ich nach wie vor Lust auf das Spiel.

Ganz allgemein muss ich Dir mal ein Kompliment machen, so ziemlich alle Titel die Du Dir vornimmst und hier vorstellst, wecken mein Interesse, Du hast da echt ein Händchen für. :top:


Bei uns flimmerte gestern zu Halloween z.B. "Splatterhouse" über den Bildschirm, von Anfang bis Ende, was dann letztendlich nicht viel mehr als 1h Durchspielzeit bedeutete.
Gespielt haben wir es auf Original-HW, dem "NEC PC-Engine Duo".

Irgendwie liegt mir der erste Teil mehr am Herzen als die Nachfolger, Teil 2 und Teil 3 habe ich auch mal angespielt, aber nie durch.
Teil 2 ist erstmal "more of the same" mit ein paar originellen Ideen (wie bereits in Teil 1), Teil 3 orientiert sich dann mehr an den typischen "Brawlern" dieser Zeit (mit mehr Bewegungs- und Aktionsmöglichkeiten), lässt aber Abwechslung vermissen.
Ich bin mir gerade gar nicht sicher ob die beiden Nachfolger nur auf "Sega Mega Drive" erschienen sind oder auch auf anderen Plattformen.



Leider leider haben wir uns irgendwann dazu entschlossen, anstatt weiter zu daddeln, einen Film mit "Halloween"-würdigem Thema zu schauen.
Die Wahl fiel bedauerlicherweise auf "Day Shift", eine 100 Millionen Dollar "Netflix"-Produktion.
Der Streifen hat Vampire, viel Blut und ein paar Pseudo-Splatter-Szenen, dazu Darsteller wie "Jamie Foxx", "Snoop Dogg", "Dave Franco", "Natasha Liu Bordizzo", usw., könnte also eigentlich was taugen.
Auch wenn es kein totaler Reinfall war, tröpfelte alles knappe 2h so vor sich hin, ohne dass es viele erinnerungswürdige Momente gab.
"Netflix" versprach eine "knallharte actionreiche Horrorkomödie" ... am Arsch. :roll:
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Re: [Retro Games] Ich zocke gerade ...

Beitrag von Kopremesis »

Voodoo1979 hat geschrieben: Mi 1. Nov 2023, 10:04 Ganz allgemein muss ich Dir mal ein Kompliment machen, so ziemlich alle Titel die Du Dir vornimmst und hier vorstellst, wecken mein Interesse, Du hast da echt ein Händchen für. :top:
Vielen Dank! :oops:
Wäre schon spannend, wenn jemand mal einen der Titel ebenfalls anspielt und eine zweite frische Meinung abgibt. :-)

Splatterhouse kenne ich nur von früher, als ich als jugendlicher sabbernd vor den Screenshots in der Video Games gesessen habe. :mrgreen:
Ist aber ein reizvolles, kurzes Spielchen mit ansprechender Thematik.

Das mit dem Film ist ärgerlich. Hättet ihr mal lieber weitergedaddelt. :schmoll:
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Re: [Retro Games] Ich zocke gerade ...

Beitrag von Rider »

Kopremesis hat geschrieben: Di 31. Okt 2023, 16:17 Wieder etwas durchgespielt: Gorky 17 oder Odium, wie es in den USA heißt:

[img]https://thumbnails.pcgamingwiki.com/8/8 ... er.jpg[img]

Ein Taktik-RPG aus dem Jahr 1999 im Stil von Jagged Alliance, jedoch im Sci-Fi-Horror-Setting und weit weniger komplex.
Optisch ist das Spiel ein typisches Kind der 90er: frühzeitliche 3D-Charakter vor gerenderten Hintergründen wie bei FF7, Silver oder Septerra Core. Wobei ich letzteres nach wie vor echt geil finde, auch wenn die 3D-Objekte etwas reingeschnitten wirken.

Die Story ist recht simpel: Die NATO erfährt, dass die Russen ein Trainingsgelände für ihre Spione selbst in die Luft gesprengt haben. In Polen wird später ein ähnliches Gelände gefunden und ein Team hingeschickt, um das zu untersuchen. Dieses Team verschwindet und der Auftrag des Spielers ist es nun, dieses erste Team zu finden.
Dazu wird man mit einem Team von 3 NATO-Soldaten in die Stadt eingeschleust und man beginnt auch direkt am Hafen. Diese 3 Soldaten begleiten einen das komplette Spiel über. Das Spiel ist auch vorbei, sobald einer der drei stirbt.

Jeder Charakter hat diverse Werte und ein Level, mit jedem Aufstieg kann man 5 Punkte frei auf die Werte wie Leben, Glück oder Genauigkeit verteilen.
Es gibt jede Menge Waffen und Items, die man finden kann, z.B. eine Shotgun, Handgranaten, Nahkampfwaffen oder auch Flammenwerfer. Jeder Charakter levelt die Waffen durch Benutzung auf.

Die Kämpfe sind rundenbasiert, die Kampfarenen sind in Rechtecke unterteil. Jeder Charakter und jeder Gegner hat eine feste Anzahl an Bewegungspunkten und deckt je nach Waffe einen bestimmten Angriffsbereich ab (Nahkampf z.B. nur ein Feld in jede Richtung, Pistole gerade bis zu 5 Felder weit, Gewehr auch diagonal usw.). Und so bekommt man in den Kämpfen immer wieder neue Gegner mit neuen Waffen und Eigenschaften vor die Läufe und lernt schnell, dass man sehr taktisch vorgehen muss, um nicht zu verlieren oder zu viel HP zu verlieren. Gerade anfangs sind Heil-Items sehr kostbar.
[img]https://eu2.contabostorage.com/2baf1d55 ... /8.jpg[img]
[img]https://screenshots.gamerinfo.net/gorky ... 39.jpg[img]

Absolutes Highlight des Spiels ist das Gegnerdesign! Superkreativ, abwechslungsreich und teilweise angenehm eklig. Hier ein paar der Designs:
[img]https://gameart.gamerinfo.net/gorky-17/5348.jpg[img]
[img]https://www.strefaapokalipsy.pl/wp-cont ... ke.jpg[img]
[img]https://www.strefaapokalipsy.pl/wp-cont ... ster06.jpg[/mg]

Jeder Kampf ist spannend, weil die Gegner allesamt andere Angriffsmuster haben, neue Waffen, unterschiedliche Resistenzen usw.

Leider wirkt das Spiel teilweise etwas gehetzt, weil es insgesamt etwas kurz ist. So wird man teilweise von einem Endgegner zum nächsten gejagt, einen Großteil der Feinde sieht man auch nur ein Mal im gesamten Spiel, das insgesamt extrem linear ist.

Auch sehr schön sind die vorgerenderten Karten. Das hier ist z.B. die Map des ersten Abschnitts:
[img]https://steamuserimages-a.akamaihd.net/ ... =false[img]

Man fängt oben rechts an und muss sich dann durch alles durcharbeiten, kleinere Rätsel lösen und jede Menge Feinde besiegen. Letztere laufen nicht über die Map, die Kämpfe starten beim Auslösen von Triggerpunkten.

Im Laufe des Abenteuers trifft man auf andere NPCs, die einen dann auch eine gewisse Zeit begleiten und auch mitkämpfen. Einige sind eher lästig, weil schwach. Bei anderen hätte ich mir gewünscht, dass ich sie behalten darf.

So kämpft man sich durch die gute Story, levelt auf, findet neue Items, trifft auf neue Gegner. Das Speichern ist auf der Map jederzeit möglich, während der Kämpfe nicht, was ich sehr gut fand, weil es dadurch spannend wird. Alles sehr kurzweilig und unterhaltsam.

Leider gibt es auch ein paar negative Punkte:
-Schwierigkeitsgrad sehr unausgewogen, mal sind Kämpfe sehr fordernd, mal viel zu leicht
-Aufleveln der Charaktere und Waffen hat kaum Auswirkungen auf die Kämpfe
-Neue Charaktere verlassen die Gruppe ohne Vorwarnung. Wenn diese dann noch nützliche Items dabei hatten, hilft nichts außer neu laden
-KI zum Teil zu doof, lässt sich an einigen Stellen ausnutzen. So habe ich einen riesigen Endgegner in einer Ecke eingeschlossen (man kann nicht durch andere Charaktere hindurch bewegen, auch Feinde nicht durch meine Figuren), der nur in 2 Richtungen angreifen konnte. Habe mich außerhalb seiner Angriffe gestellt und ihn seelenruhig verkloppt)
-Die Map ist etwas zu nah herangezoomt, so dass man immer nur einen etwas zu kleinen Teil sehen kann
-Ende wirkt so, als wäre den Entwicklern das Geld ausgegangen

Insgesamt kann ich das Spiel aber allen empfehlen, die Bock auf besagtes Setting und auf taktische Kämpfe haben. Kann mir gut vorstellen, das irgendwann nochmal zu zocken! :top:
Du kramst aber auch immer Sachen raus :mrgreen:
Danke für den Bericht. Das Setting sieht echt gut aus. Aber ich werde Gorky 17 vermutlich nie selber spielen. :neee:
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Kopremesis
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Re: [Retro Games] Ich zocke gerade ...

Beitrag von Kopremesis »

Ich habe die letzten Tage genutzt, um meine vor Jahren 4 Jahren mit dem ersten Teil begonnene King's Quest-Reise zu beenden und habe King's Quest 8 - Mask Of Eternity von 1998 durchgespielt.

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Leider ist dieses Spiel ein echt zäher Brocken, wenn man es heute noch erfolgreich zum Laufen bringen möchte. Und 100%ig habe ich es nicht geschafft, denn die Ingame-Videos haben nicht funktioniert. Zum Glück gibt es neben dem In- und Outro nur noch eine kurze FMV-Sequenz während des Spiels, die ich mit einem Workaround umgehen konnte. Die Videos habe ich mir als recodete avi-Dateien aus dem Internet besorgt und separat angesehen.
Ansonsten sind die zahlreichen Zwischensequenzen in Ingamegrafik und ich konnte das Spiel originalgetreu mit 3dfx-Grafik durchspielen. Die Grafik ist für ein Spiel aus dieser Zeit typisch aber auch extrem schlecht gealtert.

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Wabernde Texturen, detailarme Umgebungen, langsames Scrolling und eine Sichtweite die Ihren Namen nicht verdient hat. Dazu noch die heutzutage allseits verhasste "Tank-Steuerung" des Helden und eine störrische Kamera, die meist viel zu nah am Geschehen ist und gerne mal an Wänden festhakt. Wenn ich abschließend noch von hakeliger Steuerung, schlechtem Trefferfeedback und unverständlich langen Ladezeiten rede, bin ich mir sicher, dass sich 99% aller Spieler dieses Spiel niemal selbst antun würden. Aber dafür habt ihr ja mich. :vogel: :laughing:

Als das Spiel damals rauskam, läutete es durch die komplette Andersartigkeit des Spielablaufs quasi das Ende des klassischen Adventures ein. Dass sich selbst eine DER klassischen Point-and-click-Serien derart weit von ihren Wurzeln entfernte, begeisterte damals zwar Kritiker (durchweg hohe Wertungen in den deutschen Magazinen), verschreckte aber nicht zuletzt durch die ungewohnt düstere Atmospäre, das mehr auf RPG-Action ausgelegte Gameplay und den Verzicht auf einen Hauptcharakter der königlichen Familie die bisherige Kundschaft, auch wenn es kein finanzieller Flop war.

Die Story: ein unbekannter Bürger des Königreiches Daventry namens Connor wird als einziger von dem plötzlichen Versteinern der gesamten Bevölkerung verschont, als ihm aus unerklärlichen Grund ein Stück der titelgebenden Maske vor die Füße fällt. Er macht sich nun auf, das Königreich zu retten, indem er alle Teile der Maske finden muss, um den Oberbösewicht, der hinter der Sache steckt, zu besiegen. Leider bleibt die Story sehr oberflächlich, den Grund für die Versteinerung und die Absicht des Endgegners erfährt man nie.

So startet man in der ersten Welt vor seiner versteinerten Freundin und erkundet die Karte.
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Wie man sieht, ist man anfangs noch leicht bekleidet und ohne Waffe. Auch der Rüstungswert unten links ist bei 0. In der Mitte zentral ist das eigene Level, links darüber zeigt der rote Balken die Lebenspunkte, der Balken daneben die XP an. Füllt sich letzterer steigt man automatisch ein Level auf, erhält mehr Lebenspunkte und verursacht automatisch mehr Schaden. Punkte selbst zu verteilen ist nicht möglich, auch Rüstung und Waffen sind vom Spiel und von der Story her vorgegeben.
Die Faust repräsentiert die Nahkampfwaffe, das Feld rechts daneben ist für Fernkampfwaffen reserviert. Man hat nach kurzer Zeit ständig die Wahl zwischen beiden Varianten und kann jederzeit hin- und herschalten. Auch im Kampf.
Die Slots in der Mitte sind für Heilitems und andere Tränke reserviert (Schutztrank, Angriffstrank, Unsichtbarkeitstrank usw.) Diese findet man entweder als Drop von getöteten Monstern oder versteckt in der Spielwelt.
Auf der rechten Seite ist der Slot für den Haken, mit dem man an vorgegeben Stellen steile Wände hochklettern darf und ein Platz für Steine, die man für einige Rätsel benötigt.

Es gibt eine sehr hübsche, handgezeichnete Automap, die das Erkunden der Maps sehr angenehm macht.
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Nun klappert man auf der Map alle Points of Interest ab, löst ein paar Rätsel, bekämpft viele Feinde und wird dadurch nach und nach immer stärker. Während man anfangs noch gut aufpassen muss, nicht vom erstbesten Kobold erschlagen zu werden, stellen am Ende selbst die stärksten Gegner keine Gefahr mehr dar. Connors Fortschritt und Erfahrung kommen so gut rüber.

Das Spiel selbst ist recht linear. Man lässt dem Spieler zwar bei der Erkundung der einzelnen Maps komplett freie Hand, das Lösen der Rätsel aber funktioniert im Prinzip nur in der vorgesehen Reihenfolge. Ist das letzte Rätsel gelöst oder der letzte Gegner gekillt, geht es zur nächsten Map. Diese sind insgesamt sehr abwechslungsreich von normaler Graslandschaft über das Totenreich oder eine Lavalandschaft bis ins frostige Eis.
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Schön ist auch, dass jede neue Waffe und jede neue Rüstung direkt an Connor zu erkennen ist. Auch spielerisch macht sich das bemerkbar, wenn man plötzlich mit einer neuen Armbrust deutlich schneller schießen kann.
Die Maps sind zwar groß und abwechslungsreich, dafür aber auch sehr leer. Mitunter kommt es zu langen Laufwegen durch Backtracking, was bei der öden Landschaft alles andere als aufregend ist.

Es gibt auch Teleporter auf jeder Map, an denen man sich auf andere Maps zurückteleportieren kann. Bis auf einmal habe ich das spielerisch jedoch nie machen müssen. Einerseits schade, das hätte echt Potential für das ein oder andere tolle Rätsel gehabt. Andererseits aber gut so, denn bei jedem Mapwechsel gibt es auch heute noch Ladezeiten von bis zu 30-60 Sekunden, was echt an den Nerven zerrt.

Connor kann auch springen und es gibt somit logischerweise auch einige Hüpfpassagen. Die Sprungmechanik jedoch ist...sagen wir mal...gewöhnungsbedürftig und hat die besagten Passagen zu reinen Trial&Error-Sessions mit sehr (!!) häufigem Neuladen werden lassen. Legendär ist dabei der Sprung aus dem Lauf, der absurd weit ist (geschätzt deutlich über 10 Meter).

Extrem gut gelungen ist jedoch die Sounduntermalung. Das Spiel ist vollvertont. Alle Dialoge und Cutscenes sind zudem untertitelt, was auch notwendig ist, da das Spiel in altmodischem, aber auch dadurch sehr atmosphärischem Englisch gehalten ist. Klingt zwar stokelig und geschwollen, aber passt aber super.
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Sehr überrascht hat mich, dass auch alle Figuren lippensynchron gesprochen haben!

Auch die Musik ist richtig gut und passt super zu den einzelnen Maps. Sehr orchestral gehalten, aber sie ist mir immer wieder positiv aufgefallen und hat mich aufhorchen lassen. Nicht nur eine lieblose Dudelei nebenher. Top!

Der Umfang des Spiels ist echt gut, ich war geschätzte 15-20 Stunden unterwegs, hab aber auch wie gewohnt jeden Gegner gekillt und jeden Quadratmeter der Maps aufgedeckt. Laut auflachen musste ich, als ich gelesen habe, dass die PC Games dem Spiel eine Spielzeit von 70 - 100 Stunden angedichtet hat. Das ist mehr als lächerlich!

Insgesamt hat mir der abschließende Ausflug nach Daventry Spaß gemacht, auch wenn einen die Technik heutzutage das ein oder andere Mal verzweifeln lässt. Ich kann dieses Spiel jedoch nurt ausdrücklich frustresistenten Spielern mit großer Toleranz für extrem schlecht gealterte Grafik und Gameplay empfehlen. :loslos: :hehe:

Knappe 7/10.
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Re: [Retro Games] Ich zocke gerade ...

Beitrag von Voodoo1979 »

Kopremesis hat geschrieben: Di 26. Dez 2023, 03:02 Ich habe die letzten Tage genutzt, um meine vor Jahren 4 Jahren mit dem ersten Teil begonnene King's Quest-Reise zu beenden und habe King's Quest 8 - Mask Of Eternity von 1998 durchgespielt.

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Wabernde Texturen, detailarme Umgebungen, langsames Scrolling und eine Sichtweite die Ihren Namen nicht verdient hat. Dazu noch die heutzutage allseits verhasste "Tank-Steuerung" des Helden und eine störrische Kamera, die meist viel zu nah am Geschehen ist und gerne mal an Wänden festhakt. Wenn ich abschließend noch von hakeliger Steuerung, schlechtem Trefferfeedback und unverständlich langen Ladezeiten rede, bin ich mir sicher, dass sich 99% aller Spieler dieses Spiel niemal selbst antun würden. Aber dafür habt ihr ja mich. :vogel: :laughing:

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Knappe 7/10.
Dieser "King´s Quest"-Teil ist nahezu komplett an mir vorübergegangen, ausser das er existiert, weiss ich so ziemlich gar nichts darüber.

Erstmal vielen Dank für das Teilen Deiner Eindrücke und der dazugehörigen Spielerfahrung. :top:
Ich weiss das sehr zu schätzen und freue mich über Deine teils recht exotische Auswahl an Titeln, die Du in Deiner Freizeit angehst, absolut nichts was man alle drei Posts im Netz zu lesen bekommt. :cool:

WIe Du schon absolut treffend schreibst ... das würden sich 99% der Spieler/Spielerinnen heutzutage nicht mehr antun wollen oder können ... die frühen 3D-Titel sind ja auch leider nur selten wirklich gut gealtert in Bezug auf Technik/Grafik, Steuerung und Zugänglichkeit.
Und als frustresistent kann ich mich beim besten Willen nicht beschreiben. :angel:

Aber dafür haben wir ja Dich. :mrgreen:
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Re: [Retro Games] Ich zocke gerade ...

Beitrag von Kopremesis »

Ich habe gestern meinen freien Abend genutzt und habe das letzte Level von Serious Sam: The Second Encounter gemeistert. Knapp 3 Stunden! :violent:

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Ich habe zwar nicht die HD-Version, sondern meine alte DVD-Version von 2002 gespielt, aber ich finde das Artwork hier extrem gelungen.

Tja, was bietet das zweite Gefecht des ernsten Sam, was der erste Teil nicht hatte? Außer ein paar neuer Gegner, 3 neuer Waffen und neuen Levels? NICHTS!

ABER... Es verbessert das erste Spiel in allen Bereichen!

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- Die Grafik ist zwar sehr ähnlich wie im Vorgänger, wurde aber deutlich aufpoliert, so dass alles noch schöner aussieht!
- Die neuen Waffen (Kettensäge, Flammenwerfer, Sniper Rifle) passen sich PERFEKT in das vorhandene Arsenal ein. Jede Waffe hat ihre Daseinsberechtigung, fühlt sich gut an (Trefferfeedback) und wird benutzt!
- Die neuen Gegner (u.a. Kettensägenkürbiskopf, eine fetter Dämon mit 2 Raketenwerfern, eine Kanone, etc.) passen perfekt zu den bekannten und ergänzen sie
- Die Level hier sind viel durchdachter, abwechslungsreicher, voller witziger Ideen, mit noch mehr Secrets zum Suchen, mit noch schweißtreibenderen Kämpfen.

Einer meiner wenigen Kritikpunkte an ersten Teil war, dass das Spiel gegen Ende eintönig wurde, weil es nichts neues mehr bot. Das ist hier anders, da man durch die Zeit reist und somit in 3 völlig unterschiedliche Areale mit eigener Grafik und neuer Musik.
Während die ersten Level südamerikanisch beeinflusst noch recht ähnlich wie Teil wirken, da man auch wieder durch den Dschungel und Höhlenläuft, ändert sich das recht schnell, wenn man babylonische Einflüsse sieht, mit riesigen Gebäuden und dem Tower Of Babel als Ziel.
Aber wenn man danach noch in das Europa des Mittelalters gelangt, mit alten Burgen und verschneiten Dörfern und gigantischen Kathedralen, kommt man teilweise aus dem Staunen nicht heraus.

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Dazu noch die supergeile Musik, deutlich abwechslungsreicher und atmosphärischer, in den Kämpfen wiederum noch treibender als in Teil 1, und man versinkt völlig.

Noch mehr Gegner, noch mehr Spielzeit, noch mehr Secrets, noch mehr Waffen. Und das alles mit Herzblut und besser.
Und so viele versteckte liebevolle Gags:
In einem Secret gelangt man in einen Raum, in dem das Finale des ersten Spiels als Miniatur-Filmset nachgebaut wurde, mit der Originalmusik und Sounds. Und man sieht den kleinen Sam, wie er gerade kämpft.
In einem anderen Secret gelangt man in einen Trophäenraum, in dem die Bossgegner wie in den Alienfilmen in gigantischen Reagenzgläsern ausgestellt werden.
An anderen Stellen passiert sowas:
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Wenn man sich diesem vorher harmlosen Schneemann nähert bzw. ein Item einsammelt, verwandelt er sich und ballert mit Raketen um sich.
Und und und...

Mein Highlight ist ein Kampf in einem verschneiten Winterdorf. Man geht durch ein großes Tor, landet in einer großen Schlucht, es ist leer und im Hintergrund dudelt Jingle Bells. Plötzlich spawnen die ersten Gegner, es wird hektisch, Jingle Bells mutiert plötzlich zur Metalversion und man ist 10 Minuten schwitzend am Kämpfen! GEIL!

Wenn es ein Spiel gibt, dass das stumpfe Ballern perfektioniert hat, dann das hier. Ich kann es mir kaum besser vorstellen!
Abwechslungsreich, ausbalanciert, fair!
9/10
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Re: [Retro Games] Ich zocke gerade ...

Beitrag von Punisher81 »

Respekt! Das wäre mir wahrscheinlich (trotz der Neuerungen) zu stumpf. Ich habe damals auch einen Teil aus der Serious Sam Reihe gespielt. Allerdings weiß ich nicht mehr, welcher Teil das war - vermutlich der erste Teil. Für mich habe ich das als Spielreihe verbucht, die sowieso nie jemand ernsthaft durchspielt. Da lag ich wohl falsch! :laughing:

Die Reihe hat aber durchaus seine Vorteile, wenn man "einfach nur ballern" möchte. Keine (oder kaum) lästige Story, einfach einlegen und starten. Ich finde es immer wieder bemerkenswert, mit welcher Konsequenz du dir den alten Kram reinziehst. Vielleicht solltest du mal anfangen auf Twitch zu streamen, dort werden fast immer die gleichen Titel gespielt. Ich sehe da eine Marktlücke für dich! :lehrer:
Chicken! Fight like a robot!
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